Waldkindergarten

Home / Waldkindergarten

Waldkindergarten als Wirkungsstätte

Bei dieser speziellen Form des Kindergartens, spielt sich der gesamte Alltag draußen im Wald bzw. in der Natur ab. Hier gibt es bis auf Ausnahme der schützenden Unterkunft, die nur bei extremer Witterung aufgesucht wird, keineTüren oder Wände. Der Wald bietet den Kindern ab dem Alter von zweieinhalb Jahren Raum, sich ohne Mauern frei zu bewegen – zum Lachen, Spielen, Tanzen und Träumen. So können die Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang aus leben und den Wald entdecken.

Friedrich Fröbel

„Greifen kommt vor dem Begreifen und Anfassen vor dem Erfassen“

Durch den riesigen „Erfahrungsraum Wald“ erweitern die Kinder spielerisch ihr Wissens- und Verhaltensspektrum. Zu diesem selbstgesteuerten Lernen der Kinder kommt die gezielte ganzheitliche Förderung, die der in einem Regelkindergarten ähnelt, sich aber doch in ganz wesentlichen Merkmalen grundlegend davon unterscheidet. So greifen wir vorwiegend zu den uns gegebenen Naturmaterialien und verzichten größtenteils auf vorgefertigte Spiel-und Lernmaterialien. Äste werden beispielsweise zu Musikinstrumenten, Blätter zu Rechenmaschinen, Steine zu Bauklötzen oder Stecken und Erde zu Malutensilien. Übliche Gebrauchsgegenstände bekommen hier einen ergänzenden Charakter, um bestimmte Ziele effektiv zu verfolgen. Zu diesen Zielen zählen beispielsweise die Vermittlung der richtigen Stifthaltung und das genaue Schneiden mit einer Schere.

Kinder, die einen Waldkindergarten besuchen, leiden erfahrungsgemäß selten an Erkältungskrankheiten und Allergien, da der Aufenthalt im Wald bei den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Grundvoraussetzung hierfür ist natürlich die richtige Kleidung denn „es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“. Eine dem entsprechende Ausrüstung der Kinder für die jeweilige Wettersituation ist deshalb unabdingbar. Bei extremer Witterung, sei es Hagel oder Gewitter, suchen wir die Villa Kunterbunt, einen beheizten Doppel-Wohncontainer auf.

Diese wohl auch berechtigte Frage werden sich viele Eltern stellen. Letztendlich können Sie am besten einschätzen, wie Ihr Kind mit den gegebenen Bedingungen umgeht. In der Regel spricht nichts gegen einen Waldkindergarten, außer Ihr Kind hat bestimmte gesundheitliche Einschränkungen, bei denen sich der Aufenthalt im Wald als Gefahr für Ihr Kind herausstellen würde. Wenn Sie großen Wert auf eine ganzheitliche Förderung Ihres Kindes legen und sich Ihr Kind gerne in der Natur aufhält, dann ist es bei uns in guten Händen.

Unser oberstes Ziel ist es, die Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen. Wer könnte dies besser verkörpern, als Pippi Langstrumpf? In der Gruppe können die Kinder es schaffen, so stark und selbstbewusst wie Pippi zu werden. Pippi Langstrumpf kann sich mit „vernünftigen“ Mitteln behaupten und vermittelt den Kindern dadurch Mut und Durchsetzungsvermögen. Gleichzeitig lehrt sie den Kindern durch ihren starkausgeprägten Gerechtigkeitssinn, an das Gute im Menschen zu glauben und Schwachen und Armen beizustehen. Sie stellt sich Konflikten und versucht diese, mit fairen, „gewaltlosen“ Strategien zu lösen. Kurzum: Die Kinder lernen durch sie auch einmal „Nein“ zu sagen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sich gegen falsche Entscheidungen zu wehren. Pippi zeigt den Kindern, dass in jedem von ihnen verborgene Kräfte schlummern, die sie nur entdecken und nutzen müssen. Wir wollen den Kindern mithilfe von Pippi Langstrumpf helfen ein unerschütterliches Selbstvertrauen zu entwickeln, denn ein ängstliches Kind wird ein ängstlicher Erwachsener, der sich nie etwas zutraut und auch wenig erreicht. Ein selbstbewusstes Kind wird ein selbstbewusster Erwachsener, der für andere eintritt und sich selbst vertraut!

Der Waldkindergarten ist eine Alternative zum Regelkindergarten. Er bietet den Kindern optimale Voraussetzungen für häufig vernachlässigte Persönlichkeitsbereiche und für die Verwirklichung einer ganzheitlichen Erziehung.
Die Kinder spielen und bewegen sich bei „Wind und Wetter“ an der frischen Luft. Auf diese Weise können die Kinder den Wechsel und die Merkmale der Jahreszeiten unmittelbar wahrnehmen. Im Waldkindergarten haben die Kleinen die Möglichkeit ihren natürlichen Spiel- und Bewegungsdrang, den die Kinder in diesem Alter haben, ungehindert auszuleben. Der Aktionsraum hierfür ist im Wald natürlich bedeutend größer als in geschlossenen Räumen.
Neben den grobmotorischen Fähigkeiten, die vor allem beim Tanzen, Laufen, Springen, Spielen und Matschen gefördert werden, kommt aber auch die Feinmotorik nicht zu kurz. Vor allem die Natur bietet vielfältiges Material, mit dem die Kinder experimentieren können indem sie es auseinander nehmen, zusammenfügen oder vorsichtig und geschickt anfassen.

Durch den Aufenthalt im Freien wird das Immunsystem gestärkt, weshalb Waldkindergartenkinder seltener an Erkältungskrankheiten leiden als Kinder aus Regelkindergärten. Nicht zuletzt da sich die Kinder dort oftmals in viel zu überhitzten Räumen aufhalten. Hinzu kommt, dass durch die viele Bewegung im Waldkindergarten Haltungsschäden, die immer mehr auch schon in früher Kindheit durch unsere heutige Sitzkultur auftreten, entgegengewirkt werden.
Der Aufenthalt in der Natur trägt zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden der Kinder bei, denn durch die Weite, die in einem Wald herrscht, können Aggressionen besser abgebaut werden, was nicht zuletzt auch hyperaktiven Kindern zugute kommt.

Des Weiteren entwickeln die Kinder schon sehr früh ein positives Verhältnis zur Natur. So wird bereits in der Kindheit der Grundstein für einen verantwortungsbewussten Umgang in und mit der Natur gelegt.
Ein gravierender Unterschied zwischen Wald- und Regelkindergärten liegt im Umgang mit Spielzeug. Hier wird in Waldkindergärten auf die Phantasie der Kinder gesetzt, da bis auf Ausnahme von wenigen Werkzeugen völlig auf vorgefertigtes Spielmaterial verzichtet wird. Dadurch wird außerdem das Sozialverhalten und die Sprachentwicklung in hohem Maße angeregt um gemeinsam mit anderen Kindern alternative Spielideen zu entwickeln. Neben der Förderung der Selbständigkeit, der Kreativität und vor allem der Phantasie, kann man im Gegensatz zu Regelkindergärten eine Reizüberfutung ausschließen.

Platzprobleme durch zu kleine Räume oder zu große Gruppen treten im Waldkindergarten selbstverständlich nicht auf. Zudem ist unsere Gruppe auf 20 bis max. 25 Kinder begrenzt, entsprechend der Kinderzahl wird auch das nötige Betreuungspersonal (Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen) vorgehalten.

Für extreme Witterungen gibt es in jedem Waldkindergarten auch eine Schutzunterkunft, welche aber nur selten genutzt wird, da sich die Kinder üblicherweise im Alltag auch bei Regen, Schnee oder Minustemperaturen im Wald aufhalten.
In unserer von Technik und Fortschritt bestimmten Welt kommen Sinneserfahrungen sowie der Kontakt zur Natur viel zu kurz. Der Erfahrungsraum Wald bietet den Kindern in den einzelnen Jahreszeiten durch seine Vielfältigkeit ideale Möglichkeiten reichliche Erfahrungen zumachen und ihre Sinne optimal zu entwickeln.
In der heutigen Zeit, haben unsere Kinder kaum noch die Gelegenheit Stille zu erleben. Der Wald bietet optimale Vorraussetzungen für Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen. Die Kinder können hier bewusst Ruhe erfahren und den meist von Hektik und Lärm bestimmten Alltag einmal hinter sich lassen.

Informationen

Sie können zwischen drei Betreuungsszeiten auswählen:

  1. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 13.00 Uhr
  2. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 14.00 Uhr
  3. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 15.30 Uhr

Immer mehr Eltern sind auf eine Ganztagsbetreuung für ihre Kinderangewiesen, sei es aus beruflichen oder familiären Gründen, deshalb bieten wir neben den Vormittagsbetreuungen auch eine Betreuung bis 15.30 Uhr an. Hinzu kommt, dass bei einer verlängerten Buchungszeit die Kinder den gesamten Tagesablauf in der Gruppe erleben können und somit ihre sozialen Kompetenzen erweitern.

Hierbei können wir besonders auf die gruppendynamischen Prozesse eingehen, die sich aus den einzelnen Lebensbereichen ergeben(Mittagessen, Ruhephasen) und welche spielerisch gefördert werden(Kooperative Spiele, Bewältigen von Aufgaben, Wettkampfspiele, gemeinsames Musizieren, etc.).

Der Kindergartenbeitrag ist ein Betrag, der zusammen mit den Zuschüssen von Staat und Kommunen die Deckung der Betriebskosten der Einrichtung ermöglichen muss.
Dieser Elternbeitrag ist deshalb für das ganze Kindergartenjahr (12 Kalendermonate) zu bezahlen, einschließlich der Ferien- und Schließtage.
Der Beitrag ist auch in voller Höhe zu entrichten, wenn das Kind längere Zeitkrank ist und den Kindergarten nicht besuchen kann.

  1. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 13.00 Uhr : 100 €
  2. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 14.00 Uhr : 112 €
  3. Buchungszeit: 7.30 Uhr – 15.30 Uhr : 122 €

Zu diesen monatlichen Beiträgen werden inklusive 3,- EUR + Spielgeld & Getränkegeld berechnet. Bei einer Buchung der verlängerten Betreuung fallen zusätzlich noch 2,90 EUR für die Mittagsverpflegung pro Essen an.
Die Abrechnung erfolgt zum Monatsende des Folgemonats (z.B. Rechnung September, Abbuchung Ende Oktober) und wird durch Lastschrift eingezogen.

Jeden Freitag bereiten wir mit einer Gruppe von Kindern unser Mittagessen am Feuerplatz selber vor und Verzehres es anschließend gemeinsam.

Tagesablauf

07.30 Uhr – 08.30
Uhr Bringzeit / Ankommen der Kinder

08.30 Uhr
Morgenkreis

09.00 Uhr – 10.00 Uhr
Freispielzeit

10.00 Uhr
gemeinsame Brotzeit

10.30 Uhr – 12.30 Uhr
flexible Angebote nach dem Jahresplan im Waldgelände oder Ausflüge, Vorschulerziehung

12.30 Uhr – 13.00 Uhr
1. Abholzeit

13.00 Uhr
gemeinsames Mittagessen

14.00 Uhr
45 – 60 min. Ruhephase 2. Abholzeit

15.00 Uhr – 15.30 Uhr
Freispielzeit – 3. Abholzeit

Kleidung: Frühling/Sommer
immer langärmelige Bekleidung (leichter Pulli, Hemd, T-Shirt, lange Sommerhose oder Leggins) trage

  • Zecken, Dornen und Brennesseln!
  • Im Wald ist es kühler

Kopfbedeckung mit Nackenschutz (Kappe oder Sonnenhut) feste, knöchelhohe Schuhe

Winter

  • lieber mehrere Schichten anziehen (Zwiebelschalen- Look)
    auf Wasserundurchlässigkeit achten!
  • Buddelkleidung lieber 1-2 Nummern größer kaufen – passt dann bei nasskaltem Wetter auch noch drüber
  • dicke, warme Schuhe oder gefütterte Gummistiefel (mitherausnehmbaren Filzinnenschuh), dicke Wollsocken oder zwei paarwarme Socken
  • Unterwäsche, die auch beim Schwitzen die Haut trocken hält
  • Schneehose oder gefütterte Buddelhose
  • Anorak oder gefütterte Buddeljacke
  • Handschuhe (Fäustlinge, Buddelhandschuhe oder wasserdichte, gefütterte Handschuhe und saubere Fingerhandschuhe für die Brotzeit)
  • warme Mütze und Südwester oder Kapuze

Regentage

  • Buddelhose, Buddeljacke oder gute, regendichte Jacke Gummistiefel
  • wasserdichte Schuhe
    Kappe, Südwester oder Jacke mit großer Kapuze, damit nichts in den Nacken laufen kann
  • je nach Temperatur Buddelhandschuhe

Rucksack
Der Rucksack sollte nicht zu groß und nicht zu klein sein und muss gut sitzen. Rutschende Träger sind vor der Brust mit einem Gurt zusammen zuhalten. Er sollte wasserdicht und bequem sein

Inhalt:

  • Thermomatte
  • Brotzeitbox (gesunde Brotzeit)
  • gut schließbare und bruchsichere Trinkfasche oder eine Mini-Aluthermoskanne (im Winter wird die Flasche in die Thermomatte gewickelt, das hält Getränk und Matte zusätzlich warm).

Im Winter:

  • Ersatzhandschuhe
  • Wechselkleidung für Kindergarten
  • kleiner Waschlappen.

Bitte alle Sachen der Kinder mit Namen oder Initialen versehen! Achten Sie darauf, dass die gesamte Ausrüstung mit Verschlüssen, Schnallen etc. versehen ist, die die Kinder selbst handhaben können.

Personal

Unser Team besteht aus qualifizierten und pädagogischen Fachkräften. Ergänzend werden auch Praktikanten eingesetzt.
Die Arbeit im Waldkindergarten erfordert von unserem gesamten Team viel Flexibilität, Spontanität und Improvisationstalent, denn hier ist kein Tag wieder andere.
Mehr noch als in anderen pädagogischen Einrichtungen verlangt die Arbeit im Wald nach einer guten Teamarbeit. Bei uns bringt jeder im Team seinen Ideenreichtum und seine Stärken ein.

Ein regelmäßiger Austausch über unsere Arbeit und die einzelnen Kinder ist für uns von großer Bedeutung. Wöchentlich finden Teamsitzungen statt, in welchen die kommende Zeit geplant und das Vergangene reflektiert wird. Uns ist es wichtig die Kinder wieder zurück zur Natur zu bringen und somit einen Grundstein für ihre weitere Entwicklung zu setzen.

Sie möchten Ihr Kind bei uns im Waldkindergarten kunterbunt anmelden?

Darüber freuen wir uns sehr.
Unter dem folgenden Link gelangen Sie zum Anmeldeformular:

https://www.buergerserviceportal.de/bayern/kuemmersbruck/

über ONLINE KITAPLATZ – Bedarfsanmeldung ab Januar.

Der Waldkindergarten kann auch Kindern mit Defiziten gerecht werden, denn bereits der Wald an sich hat therapeutische Wirkung. Ob Kinder mit motorischen, körperlichen oder sprachlichen Schwächen, Verhaltensauffälligkeiten wie ADS oder ADHS, sozialen Defiziten oder Entwicklungsverzögerungen – die Natur, sowie sie ist, fördert das Kind.